Ein interaktiver Atlas der globalen psychischen Gesundheit
Gemeinsam sammeln, analysieren und visualisieren Forschende aus aller Welt in diesem Projekt Daten zur psychischen Gesundheit während der Pandemie.
Zahlreiche Forschende arbeiten im Projekt "Mental Health in COVID19 pandemic" (MHCOVID) zusammen, um Daten über die psychische Gesundheit der allgemeinen Bevölkerung während der Pandemie zu sammeln, auszuwerten und zusammenzuführen. Mithilfe von Crowdsourcing werden Daten aus lokalen Studien gesammelt, die in zahlreichen Ländern durchgeführt wurden. Auf der Projektwebsite der Universität Bern werden die verfügbaren Daten interaktiv nach Land, Altersgruppe und psychischem Gesundheitszustand präsentiert.
Das Projekt zielt auch darauf ab, die psychische Gesundheit im Zusammenhang mit verschiedenen Eindämmungsmassnahmen darzustellen. Die Forschenden stützen sich auf Daten aus Studien über die Veränderungen der psychischen Gesundheit im Laufe der Zeit und aus verschiedenen geografischen Regionen. Ziel ist es, die Korrelation zwischen der Intensität der von den Regierungen getroffenen Massnahmen und der psychischen Gesundheit der Bevölkerung zu beschreiben.
Das Besondere an dem Projekt ist, dass die Forschenden die Daten nicht selbst erheben, sondern vorhandene Daten aus Studien weltweit verwenden. Die so genannte "Crowd" besteht aus 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in 19 verschiedenen Ländern, die bisher mehr als 40’000 veröffentlichte Studien gesichtet haben, um die am besten geeigneten Daten zu identifizieren. Gesammelt und untersucht werden zum Beispiel Daten zu Alkoholmissbrauch, Depressionen oder Schlafstörungen über den Zeitraum seit Beginn der Pandemie.
Visualisierungen dieser Daten sind auf interaktiven Karten ersichtlich. Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich daraus jedoch keine Schlüsse über den psychischen Gesundheitszustand oder dessen Zusammenhang mit den Eindämmungsmassnahmen ziehen. Vielmehr zeigen sie auf quantitativer Ebene, welche Gesundheitsprobleme durch die Covid-Pandemie in den wissenschaftlichen Fokus gerückt sind und wo und wie intensiv diese untersucht worden sind.