SEROCoV-KIDS: Kinder und Jugendliche in der Pandemie
Covid-19 betrifft auch das Leben der jüngsten Generation. Die Auswirkungen untersucht nun eine aktuelle Studie des Universitätsspitals Genf.
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Kinder und Jugendliche sind noch weitgehend unbekannt. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann ihre Gesundheit aufgrund der Infektion direkt beeinträchtigen oder ihr aufrund möglicher Komplikationen wie Long Covid längerfristig schaden. Über mittlere und längere Zeiträume betrachtet, können sie auch andere Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie und ihren Umwälzungen erleben, unabhängig davon, ob sie mit dem Virus in Kontakt gekommen sind oder nicht. Welche Auswirkungen die Pandemie auf Kinder und Jugendliche hat, untersucht Silvia Stringhini und ihr Forschungsteam von der Unité d’épidémiologie populationnelle (UEP) vom Hôpitaux Universitaires Genève (HUG). Gegenstand der Studie SEROCoV-KIDS sind nicht nur die direkten und indirekten gesundheitlichen Folgen nach einer Infektion, sondern auch sozialpsychologische Faktoren, die einen Einfluss auf das Leben, die Entwicklung und die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung für allgemeine Pädiatrie und der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des HUG durchgeführt.
Teilnehmen können in Genf wohnende Personen im Alter zwischen 6 Monaten und 17 Jahren. Die Studie besteht aus zwei sich ergänzenden Teilen: Der biomedizinische Teil besteht aus zwei Blutproben, die im Abstand von 18 Monaten entnommen werden, um Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachzuweisen. Der epidemiologische Teil umfasst etwa zehn Fragebögen zur Gesundheit und Entwicklung der Teilnehmenden, die über einen Zeitraum von drei Jahren online auf der geschützten Plattform ausgefüllt werden müssen. Die Fragebögen werden von einer erwachsenen Bezugsperson ausgefüllt, Jugendliche ab 14 Jahren können ihre Standpunkte selbst in eigenen Fragebögen zu äussern.
Die Teilnahme an der Studie bedeutet ein Engagement für die Forschung und kann einen wichtigen Beitrag der Bürgerinnen und Bürger für eine gesunde und zufriedene Zukunft unserer Gesellschaft leisten. Je mehr Menschen teilnehmen, desto repräsentativer und zuverlässiger werden die Ergebnisse ausfallen. Weitere Infos zur Studienteilnahme finden sich auf der Website des Universitätsspitals Genf. Alle Daten werden streng vertraulich behandelt und es entstehen keine Kosten für die Teilnehmenden oder deren Krankenversicherung. Der Impfstatus und ob eine bisherige Infektion vorliegt, spielt keine Rolle.
Die Ergebnisse der Studie werden das Verständnis verbessern, wie die Pandemie sich auf die jüngste Generation auswirkt. Damit kann längerfristig eine weitgehende Forschungslücke gefüllt werden, was mithilft, das zukünftige Pandemie-Management zu optimieren.
Aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen konnte das Projekt nicht im Rahmen des NFP 78 finanziert werden. Dank Unterstützung der Jacobs Fondation sowie des BAG wurde die Realisierung nun ermöglicht und die Studie konnte Ende 2021 starten.