Forschende verschiedener Disziplinen diskutierten Herausforderungen der Covid-19-Pandemie

Die SNF-Corona-Forschungskonferenz brachte rund 250 Forschende zusammen. Drei Jahre nach Beginn der Pandemie ermöglichte sie einen interdisziplinären Dialog über die Lehren der Krise und die Herausforderungen für die Zukunft.

Drei Jahre nach den ersten Einschränkungen, die der Bundesrat als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie beschlossen hatte, versammelt der Schweizerische Nationalfonds (SNF) in Thun rund 250 Forschende, die im Bereich Coronaviren und -pandemie tätig sind. Die nationale SNF-Corona-Forschungskonferenz ermöglicht den Forschungsgruppen einen interdisziplinären Dialog über die Lehren der Krise und die Herausforderungen für die Zukunft. Die Veranstaltung bringt Forschende des Nationalen Forschungsprogramms «Covid-19 in der Gesellschaft» (NFP 80), des Nationalen Forschungsprogramms «Covid-19» (NFP 78), der SNF-Sonderausschreibung zu Coronaviren sowie von Innosuisse, dem SNF und EU-assoziierten Corona-Forschungsprojekten zusammen.

NFP 78 zu biomedizinischen Aspekten von Covid-19 auf der Zielgerade

Das NFP 78 hat mit 28 Forschungsprojekten und 7 Implementierungsprojekten wichtige Beiträge zum Verständnis von Covid-19 erbracht sowie neue Ansätze für neue oder verbesserte Diagnostika, Impfstoffe, Medikamente und Therapien entwickelt. Im Weiteren hat das Programm epidemiologische und präventive Erkenntnisse gefördert und konkrete Beiträge zur Umsetzung von Schutzmassnahmen für die Bevölkerung geleistet. «Wichtiges Ziel des NFP 78 ist es, aus den Forschungsergebnissen Empfehlungen abzuleiten, die sowohl im Hinblick auf eine künftige Pandemie als auch für das Funktionieren der Wissenschaft in einer Krise umgesetzt werden können.», erklärte Marcel Salathé, Präsident der Leitungsgruppe des NFP 78 und Mitglied des wissenschaftlichen Organisationskomitees der SNF-Corona-Forschungskonferenz.

Forschung zu Covid-19 in der Gesellschaft gestartet

Für das NFP 80 mit seinen 25 Forschungsgruppen stellte die SNF-Corona-Forschungskonferenz den Auftakt zu den Forschungsarbeiten dar. «Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Studien liegt auf den sozialen und menschlichen Dimensionen der Pandemie, die im Zentrum des Interesses von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und NGOs stehen», erklärte Thomas N. Friemel, Präsident der Leitungsgruppe des NPF 80. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befassen sich konkret mit den Auswirkungen von Covid-19 auf Jugend und Bildung, Familien und Recht, den öffentlichen Diskurs, Governance und Wirtschaft, die soziale Sicherheit, das Wohlbefinden der Bevölkerung und den Zusammenhalt sowie auf die Arbeit.

Vielfalt von Forschungsthemen rund um Corona diskutiert

Die SNF-Corona-Forschungskonferenz beinhaltete neben diversen Präsentationen und Diskussionsformaten auch Key Note Referate der dänischen Epidemiologin Lone Simonsen und der Ethikerin Samia Hurst von der Universität Genf, die auch Mitglied der Leitungsgruppe des NFP 80 ist. «Eine Forschungskonferenz des Schweizerischen Nationalfonds, die alle Programme und geförderten Projekte zu einem spezifischen Thema einbezieht, ist ein Novum. Der intensive Austausch und die regen Diskussionen im Rahmen des Anlasses sind für uns ein Zeichen, dass sich dieses Format bewährt und einen relevanten Beitrag für den Wissenstransfer darstellt, insbesondere zu einem Thema wie Covid-19, das die gesamte Gesellschaft betrifft.» resümierte Nicolas Rodondi, Mitglied des Nationalen Forschungsrates des SNSF.